Donnerstag, 12. Oktober 2017

Eine lange Reise



Hallo ihr Lieben,

wir haben nun auch den Baikalsee hinter uns gelassen. Wir hatten noch ein paar sehr schöne Tage und einige tolle Vögel im Netz. Am vorletzten Tag habe ich mich auch noch in das kühle Nass getraut, ich wollte mir diese Chance einfach nicht entgehen lassen. Nach der Sauna waren die 4°C des Wassers sehr belebend. Irgendwie hatte diese Gegend etwas Magisches. Wir werden uns gern an die schöne Zeit, tolle Erlebnisse und gesprächigen Abende mit Wodka und Speck erinnern. Mit Abschiedsgeschenken bepackt brachte uns Jury zum Bahnhof, die Heimreise konnte beginnen.
Der Baikalsee ist der älteste und tiefste Süßwassersee der Erde
Goldhähnchen-Laubsänger - Phylloscopus proregulus
Waldbaumläufer - Certhia familiaris daurica
Azurelster - Cyanopica cyanus cyanus
Wiesenammer - Emberiza cioides
Die letzten vier Tage sind wir fast 5600 Kilometer mit dem Zug gefahren, also insgesamt rund 7800 Kilometer von Blago nach Moskau. Irgendwie völlig unwirklich solange durch ein und dasselbe Land zu fahren und dabei 6 Zeitzonen hinter sich zu lassen (Russland hat übrigens 11 Zeitzonen). Die Mitreisenden waren wieder sehr freundlich. Allerdings haben uns alle für verrückt gehalten. Die meisten Russen fliegen solche langen Strecken lieber. Dieses Mal haben wir sogar den Speisewagen ausprobiert. Die bestellten Schnitzel mit Pommes entpuppten sich dann zwar als Steaks mit Bratkartoffeln, waren aber trotzdem super lecker und ein gelungener Kontrast zu den Chinasuppen und Kartoffelpürees der letzten Tage. Durch kurze Aufenthalte in den größeren Städten wurde die Reise ein wenig aufgelockert, zumindest konnte man sich ein wenig die Beine vertreten und die tollen Bahnhofsgebäude bestaunen. Die Natur auf der Strecke war ebenso sehr schön, wenn auch sehr monoton, noch nie haben wir so viele Birken gesehen. Jonas hatte noch ein paar tolle Tatorte dabei, die Abende waren also gerettet.
Spuren der Vergangenheit
Am Bahnhof von Ulan-Ude begann die Heimreise              
Die letzten zwei Tage hatten wir das Abteil für uns
1,5 Quadratmeter Bad mit Klo
So reist man übrigens in der dritten Klasse
5600 Kilometer im Größenvergleich
Birken überall
Heute Morgen sind wir um fünf in Moskau angekommen, wo Vera (die Volontärin aus dem Muraviovka Park) auf uns wartete. Nach einer Dusche und einem stärkenden Frühstück machten wir uns auf zum roten Platz, leider war das Wetter sehr verregnet. Nach einem Rundgang durch die Innenstadt, dem Kennenlernen der Moskauer U-Bahn und einer Rundfahrt konnten wir in unser Hotel einchecken. Könnt ihr euch vorstellen, wie toll sich ein echtes, weiches Bett nach dieser langen Zeit anfühlt? Wir sind zumindest erstmal in den Matratzen versunken. Den Abend ließen wir auf einer gemütlichen Kneipentour ausklingen. Der echte White Russian schmeckt doch am besten.
Endlich geschafft!
Eins der schönsten Geschäfte für Tee, Kaffee und Schokolade in Moskau

Sogar mit Messern aus Solingen
Der Ehemalige Hauptsitz des KGB`s
Die Basilius-Kathedrale auf dem roten Platz, selbst bei diesem Wetter wunderschön

Eine tolle Stadt
 Fortsetzung folgt...


До свидания

Diese Statue ziert eine U-Bahnstation, wer sie streichelt, dem wird Glück widerfahren